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Der lange Weg nachhause

Endlich scheint wieder die Sonne! Nach gemütlichen Drinnen-Tagen bei unseren Gastgebern in Marrakesch ist es an der Zeit wieder aufzubrechen. Die Monate in Marokko sind bald gezählt und wir beginnen langsam unsere Nasen in Richtung Europa zu richten. Der verschneite Atlas leuchtet weiß zu unserer Rechten, während wir durch frisch-grüne Landschaften rollen. Es ist verblüffend wie rasch die Vegetation zu sprießen beginnt, sobald ein paar Tropfen Regen gefallen sind.

 


Die Nächte bleiben vorerst gewohnt frostig. Im kleinen Ort Azrou tauchen wir tief in den winterlichen Neuschnee der vergangenen Tage ein. Die Landschaft ist wunderschön verschneit und wir übernachten mit unserem Bus zwischen Schneebergen. Der Himmel ist glasklar und wir erleben die (gefühlt) kälteste Nacht unserer Reise. Nathalie und Philipp verkriechen sich im Dachzelt tief in ihre Schlafsäcke und haben es trotzdem wohlig warm. Merle und Valeska haben im unteren Stockwerk die ganze Nacht hindurch den Heizstrahler laufen. Sobald am nächsten Morgen die Sonne wieder hinter den Bergen hervor gekommen ist, hat der Frost ein Ende und es beginnt schlagartig zu tauen.


Zurück in tieferen Regionen blühen Blumen, Bäume beginnen auszutreiben und auf den Äckern sprießt das Grün. Wir stoppen in der Stadt Meknes, wo wir durch die Gassen der Altstadt flanieren und durch die Suks schlendern. Hier haben es Nathalie vor allem die Metzger angetan und sie verbringt viel Zeit damit heraus zu finden welcher Teil zu welchem Tier gehört (hat). Die Fleischer sind dabei äußerst freundlich und behilflich.


Unser letzter Stopp ist Chefchaouen. Hier waren wir bereits zu Beginn unsere Zeit in Marokko schon einmal. Die gechillte Atmosphäre der hübschen Stadt hat uns extrem gut gefallen und es ist für uns ein angenehmer Ort um uns von Marokko zu verabschieden. Am Campingplatz der Stadt treffen wir Friedwart, der mit seinem Elektroauto durch Marokko fährt, und mehrere Reisende, die wir an verschiedenen Orten in Marokko schon einmal (oder auch öfter) getroffen hatten.


Am Fährhafen Tanger Med verbringen wir unsere letzte Nacht (unter Flutlicht) und checken für die Fähre nach Genua ein. Mit einer Verspätung von (nur) vier Stunden fahren wir los und kommen nach 48 Stunden Fahrzeit und (nur) vier Stunden Verspätung in Italien an.


Gute 800 Kilometer sind es noch bis nachhause. Die Wettervorhersage für den Alpenraum ist schlecht. Jede Mende Schnee wird erwartet. Wir bewältigen die Strecke in zwei Tagen und erreichen unser Haus noch bevor die ersten Flocken fallen. Glück gehabt, denn die Tage danach schneit es ununterbrochen herrlich dichte Flocken. Drinnen ist es wohlig warm. Wir sind wieder zuhause.